Problemhunde-Training
Ist er zu stark, bist du zu schwach!
Bei schwerwiegenden Problemen, wie Verhaltensstörungen und auffälligkeiten,
z.B. Aggressionen etc., sollte das erste Gespräch nach Möglichkeit
bei Ihnen zu Hause durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass
der Hund in seiner gewohnten Umgebung ist und man somit einen
möglichst realistischen Eindruck von dem Problem bekommt.
Durch ein ausführliches Gespräch will man mehr über den Hund,
Ihre Lebensumstände und natürlich Ihr Problem kennen lernen.
Gemeinsam geht man den Ursachen auf den Grund und es werden
Lösungsmöglichkeiten im Rahmen der Erstberatung aufgezeigt.
Es erfolgt eine genaue Aufklärung, wie Sie vorgehen müssen,
um zu einem befriedigenden Mensch-Hund-Team zu werden.
Im Allgemeinen haben Sie nach dem Beratungsgespräch das erforderliche
Wissen, um selbst die ersten Schritte einer Verhaltensänderung
herbeizuführen. Selbstverständlich ist es möglich und manchmal
auch notwendig, praktische Trainingszeit anzuhängen, um eine
dauerhafte Besserung herbeizuführen und zu festigen.
Telefonische Beratung erfolgt selbstverständlich begleitend.
Im Bild rechts ist unser verstorbener Hund "Bingo" zu sehen, der
im Alter von ca. 7 Jahren zu uns kam. Seine vorherigen Besitzer besaßen wohl
wenig Führungsqualitäten, so dass er Anfangs das Bedürfnis hatte,
diese Führung selbst zu übernehmen. Wir verlebten mit diesem besonderen
Hund 8 gemeinsame, schöne und vor allem lehrreiche Jahre. Von dieser
beeindruckenden Hundepersönlichkeit habe ich viel gelernt. Er war mein
größter Lehrmeister und bereicherte unser Leben.
Hier auf dem - gestellten - Bild
zeigt er deutlich und in ernsthaftem Drohverhalten einer Fremdperson auf:
"Überschreite diese Grenze nicht!"
"Ernsthaftes Drohverhalten" seitens eines Hundes sollte man immer ernst
nehmen und dem entgegen trainieren. "Aggression" gehört zwar zum normalen
Verhaltensreportaire eines Hundes, garantiert rein biologisch
betrachtet "Überleben und Arterhaltung", muss aber in unserer heutigen
Gesellschaft und dem engen Zusammenleben mit unseren Hunden "steuer - und handelbar"
sein -> durch den Besitzer! Denn dieser Besitzer trägt "Verantwortung" für
seinen Hund und vor allem für die Unversehrtheit aller Individuen
(Menschen und Tiere) in der Gesellschaft!
Zu beachten ist jedoch:
Der Erfolg bezüglich der Verbesserung bzw. Beseitigung eines Verhaltensproblems steht
und fällt mit dem Hundebesitzer! Auch muss man sich durchaus im klaren darüber sein,
dass unerwünschte Verhaltensweisen, die sich über einen langen Zeitraum
"eingeschliffen"
und somit gefestigt haben, nicht von heute auf morgen wieder verschwinden. Ebenso wird man
die genetisch fixierte Triebveranlagung eines Hundes (etwa eine erhöhte Bereitschaft
zur Aggression)
nicht beseitigen, jedoch durch eine konsequente Erziehung "handelbar" machen können.
Fallbeispiel: Schäferhund "Viktor"
In nachfolgenden Bildern zeigt sich das traurige Resultat einer unsachgemäßen,
einsamen Hundehaltung!
Viktor war ein Pflegehund, den wir vom Tierschutz übernahmen. Er
drehte sich unaufhaltsam, stundenlang im Kreis und verbiss sich in die eigene Rute.
Diesem Teufelskreis konnte er sich selbstständig nicht entziehen.
Jene Verhaltensstörung nennt man Autoaggressives Verhalten.
Alle Frustration und innere Zerrissenheit richtet der Hund gegen sich selbst. Oftmals kommt dieses
Verhalten bei Zwinger- oder Kettenhunden vor, die aufgrund von Vereinsamung
und einer von ihrem Rudel (den Menschen) isolierten Haltung in solche Verhaltensweisen
fallen.
Diese Aufnahme entstand am Beginn eines Spazierganges. Die kleinste Erregung, hier
zwar positiver
Stress, aber eben "Stress"
ließ den Rüden wieder in sein Problemverhalten fallen:
er fixiert bereits die Rute...
und verfällt in "stereotypisches Verhalten": endloses Drehen.
Unbehandelt kann dies langfristig zu Gesundheitsschäden (Arthrosen...) führen,
durch den monotonen Bewegungsablauf und der annormalen Belastung für einzelne Gelenke.
Viktor hat sich in der Rute "verbissen", drehte sich weiter, verharrte manchmal in dieser
Position, um
erschöpft nach Atem zu ringen. Er entkam anfangs diesem Teufelskreislauf nicht
selbstständig.
Für Schäferhund Viktor gab es ein "Happy End",
er wurde in seinem neuen Zuhause in Kronach 12 Jahre alt.
Aus Viktor wurde in seinem neuen Zuhause "Rico", denn er sollte mit seinem Namen
auch seine traurige Vergangenheit hinter sich lassen.
Seine Verhaltensstörung verschwand fast vollständig. Nur in für ihn aufregenden
Situationen, wie bspw. vor dem Gassigehen, drehte er sich ab und zu kurz im Kreis.
Durch ausreichende Beschäftigung, lange Spaziergänge und das Zusammenleben mit und
bei seinen Menschen entspannte sich eine einsame Hundeseele und wurde wieder ein
glücklicher Hund.
Leider gibt es nicht immer ein Happy End für manchen Ketten- oder Zwingerhund,
und so landen jährlich zahlreiche Hunde, die aufgrund von Haltungsfehlern
(durch den Menschen!) sogenannte Verhaltensstörungen entwickeln, beim Tierarzt zur
Euthanasie.
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